Remo MüllerThailandLeave a Comment

Meine Füsse sind unheimlich weit weg. Ich laufe, habe noch nie so grosse Schritte gemacht. Ich bleibe vor einem Baum stehen, frage mich, warum der dort steht. Und vor allem, warum der so gross ist. Alles ist vermustert, pulsiert, bewegt sich. Gesichter wirken verzerrt, Bewegungen unnatürlich. Fast etwas unheimlich. Ich laufe zu meinem auf Stelzen stehenden Bungalow, er erscheint mir plötzlich unglaublich gross. Meine Veranda ist in den letzten Tagen Treffpunkt unserer Gruppe geworden. Die einen sitzen bereits dort oben im Kreis, während ich noch mit dem Bestaunen des Baumes beschäftigt bin. Ich laufe in Richtung meines Bungalows, er ist riesig, wahnsinnig hoch diese Stelzen. Wie soll ich jetzt dort hinauf, ist doch gefährlich, so hoch… Da sehe ich die drei Treppen. Oben hängen die Anderen herum. Die Eine bestaunt benommen ihre Hände und kichert leise vor sich hin, die Andere ist damit beschäftigt, sich zu beruhigen, weil sie vor lauter Lachkrämpfen nicht mehr zum Atmen kommt. imageUnd wieder ein Anderer starrt völlig abwesend in den sich bewegenden Sternenhimmel. Ich finde es sehr spannend, etwas beängstigend auch. Ein Drink und die Sinne spielen völlig verrückt. Was ist real? Warum erscheint mir etwas real? Was bedeutet Realität überhaupt? Gibt es das? Das sind Fragen die ich mir während meines Trips stelle. Während der zweiten Phase, wo der Effekt langsam ausklingt, findet man einfach alles lustig.

Pilzli-Trip in Pai, Nordthailand.

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Pai

Pai ist ein Gefühl, eine Weltanschauung. Menschen aus der ganzen Welt kommen hier her, meditieren, machen Yoga, essen vegan und ziehen sich irgend etwas rein. Der Kifferduft liegt in der Luft, die weiten Kartoffelsack-Hippie-Hosen sind allgegenwärtig. Thema Nummer eins ist der gestrige Trip und die Frage, auf welche Art man sich heute Abend wieder in die Surealität befördern könnte. Natürlich wird auch darüber gesprochen, wie die Welt verbessert werden kann und sollte. Die Menschen hier wissen das natürlich am besten, die Hippies. Zu Gitarrenklängen und Gras wird phylosophiert. Die Stimmung ist irgendwie gut, so eine zufrieden-benommene Ambiance. Nach drei Tagen habe ich es dann aber auch gesehen. Für drei Tagen ist das noch lustig, aber für mehr bin ich ganz einfach zu wenig Hippie.

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Meine legendäre Veranda…

Von Bangkok nach Chiang Mai

Mit dem Nachtzug gings los, 14 Stunden nordwärts. Das Zug und die Schienen sind in einem abenteuerlichen Zustand. In der Schweiz wird jede noch so kleine Unebenheit von den fleissigen Schienenarbeiter sofort korrigiert. Hier nicht. Ist auch nicht so schlimm, es rumpelt hald einfach. Die Züge sind mit Betten ausgestattet, schmal aber okay. Ich konnte schlafen. Und auch der Zmorge im Zmorgewagen war gar nicht so übel. Pünktlich nach 15 Stunden fuhr der Zug ein, hallo Chiang Mai.

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Bangkok – Chiang Mai

Die 200`000 Menschen-Stadt ist bekannt für ihre Kultur und das Nachtleben. Reisende haben Chiang Mai schon lange entdeckt, jeder dritte Laden ist daher auch ein Anbieter für irgendwelche Wander und sonstigen Abenteuerausflüge in der hügeligen Umgebung. Am bekanntesten scheinen Elefantentrips zu sein. Es sind meine Lieblingstiere, darum buche ich so ein Trip. Das Reiten von Elefanten wird zwar heute noch vereinzelt angeboten, ist aber verpönt. Viele Tiere haben Schäden davon getragen. Der Rücken des Elefanten ist nicht dafür gemacht, dass man darauf reiten kann. Darum buche ich einer Trip, in dem ich den Elefant pflegen und füttern kann. imageUnd ich muss sagen, das war eine spannende Erfahrung. Nur schon einem Elefanten eine Banane in den schlabrigen Mund zu legen ist ein Erlebnis. Danach dauften wir die Elefanten zurerst mit Schlamm einreiben – dass sei gesund für die Haut – und danach im Fluss waschen. Natürlich hatte das Ganze auch einen Massenabfertigung-Touch. In dieser Elefanten-Farm wird jeden Tag eine Tourigruppe durchgeschleust. Für die die den Hof leiten noch praktisch, wir Touris machen die Arbeit und zahlen auch noch eine stolze Menge dafür. Aber egal, war schön mal so nahe an diesen Tieren zu sein.

Noch etwas lädiert von den beiden «Trips» gehts weiter, zu den Höhlen um Soppong, jetzt wirds abenteuerlich.

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