Remo MüllerPanamaLeave a Comment

Wir schreiten über die bekannte Grenzbrücke, welche Costa Rica mit Panama verbindet. Das Herz schlägt etwas schneller. Schaffen wir es über die Grenze?

Wie auch für den Grenzübertritt nach Costa Rica, braucht es auch zum nach Panama zu gelangen ein Flugticket. Es soll sicherstellen, dass man das Land auch bald wieder verlässt. Sonst kann man nicht einreisen. Eine völlig birrenweiche Regelung dieser Länder. imageWeil wir kein Flugticket haben und auch keins brauchen, faken wir eben eins. Das macht man so. Es gibt im Internet viele Möglichkeiten ein Flugticket zu fälschen. Trotzdem, in diesen Ländern gibt es Angenehmeres, wie mit etwas Gefälschtem eine Grenze zu passieren. Aber der schnellere Herzschlag war umsonst. An der Grenze wurde das Ticket zwar verlangt, auf seine Echtheit geprüft wurde gar nichts. Ich glaube das ist diesen Grenzmitarbeitern auch ziemlich wayne. Hauptsache die Touris zeigen irgend was. Eine Regelung die wissentlich von allen umgangen wird. Das ist so eine endlose Dummheit dieser Staaten, es bringt mich immer wieder ins Grübeln.

Bilder: Geld wechseln in Panama, beim vertrauenswürdigsten Geldwechsler ever… Und das zweite Bild: Beim Bezahlen um einzureisen…

Wir sind in Panama. Das schlauchförmige Land dass Nord- mit Südamerika verbindet. WIR sind immer noch meine tollen Reisekompanen Beni, Simon, Simon und ich. Unser erstes Ziel: Bocas del Toro.

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Ohne Schiff kommt man da nicht hin. Bocas liegt auf ein paar Inseln verteilt im karibischen Meer, mit einer etwa 50-minütigen Bootsfahrt erreichbar. Das Städtchen gilt als DAS Partymekka von ganz Panama. Wassertaxis bringen einem zu den Clubs, welche auf zwei Inseln verteilt sind. Und auch sonst überall hin. Man muss einfach raus auf einen der zahlreichen Stegs und winken. Das Städtchen selber ist aber nichts Besonderes. Lieblose Bäckereien neben uninspierten Restaurants. Die Supermärkte haben ein komisches Sortiment. Sie werden allesamt von Asiaten geführt. Warum weiss niemand. Was man braucht wird nicht geführt, was man nicht braucht hats dafür ganze Abteilungen voll. Aber: Die Stimmung in Bocas machts aus. Alles junge, partyhungrige Menschen aus aller Welt, die jeden Abend einen durchgeben. Und am Tag, chillen.

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Unser Hostel Selina

In Bocas wird getanzt, gechillt, gesurft, getaucht oder geschnorchelt. Wir machen zuerst ein Tagestrip, damit wir die ganze Inselgegend etwas kennenlernen. Mit dem Schiff geht’s hinaus, zuerst zu den Delphinen. imageDa gibt’s so ein Ort wo sie sich wohlfühlen. Immer etwa ein Dutzend Touriboote warten dort auf die Delphine. Wenn sich dann mal einer an der Oberfläche zeigt, tuckern alle Boote in diese Richtung. Bis dann alle dort sind, sind es die Delphine garantiert nicht mehr. Die werden auch denken, diese doofen Geschöpfe da über dem Wasser. Zweiter Programmpunkt: Schnorcheln. Die Frau die uns diesen Tagestrip verkauft hat sagte, es sei wunderschön. «Das schönste Riff in Bocas!» Unsere Erwartungen sind dementsprechend. Es regnet plötzlich sintflutartig. Es ist auch windig und etwas kalt. Niemand hat in diesem Moment grosse Lust zu Schnorcheln. Aber was solls, nass werden wir eh. Wirklich gelohnt hat es sich nicht. So stelle ich mir auch die Unterwasserwelt des Zürisees vor. Vielleicht ists auch die Sonne die fehlt. Das Sonnenlicht würde alles noch etwas farbiger erscheinen lassen. image
Dritter Programmpunkt: Eine Karibiktrauminsel. Die Vorfreude ist begrenzt. Was wollen wir auf einer Trauminsel wenns regnet? Aber er hört auf, plötzlich. Das ist so hier in der Karibik. Das Wetter kann stündlich komplett ändern. Auf der Insel hats ein Nationalpark, umsäumt von einem traumhaften karibischen Sandstrand. Das war toll! Wenn ich mir mein Bauch nicht verbrannt hätte wärs noch toller gewesen.

Unregelmässiges Schlafen, Traumstrände, chillen. Das war Bocas. Schön wars! Aber wir müssen weiter…

Mit dem Nachtbus geht’s nach Panama City. Der am weitesten entwickelte Ort in ganz Zentralamerika. Und diese Stadt hat mich wirklich überrascht.

«Das ist ganz toll, dieser Nachbus! Da könnt ihr schlafen und wenn ihr erwacht seit ihr in Panama City!», sagte uns die Frau im Hostel in Bocas. Ich weiss nicht mehr in wie vielen Stellungen ich versucht habe zu schlafen in dieser Nacht. Ich wusste gar nicht dass ich zu solchen Bewegungen fähig bin. imageAuf jeden Fall bin ich mit einem völlig verrenkten Rücken, kleinen Eiszäpfchen an meinem Bärtchen und mit keiner Stunde Schlaf in Panama angekommen. Im Hostel musste ich zuerst ein paar Stunden nachschlafen. Der liebe Simon hat diesen Moment fotografisch festgehalten…

 

Bereits in Costa Rica ist der amerikanischen Einfluss unübersehbar. Aber dieses Panama City könnte man irgendwo in die USA verschieben, das würde niemand merken. Der Unterschied zu einer US-Stadt: Die Autos sind in einem schlechteren Zustand. Und die Leute sehen zentralamerikanisch aus. Sonst ist Panama Stadt Amerika-puur. Wolkenkratzer als hätten die um die Wette gebaut. Der Wahnsinn! Das hört nicht mehr auf mit Hochhäusern. Der Zürcher Primetower, auf den die Limmatstädter ja unheimlich stolz sind, würde in Panama völlig untergehen. Da bin ich sogar früh am Morgen aufgestanden für ein metropolitanisches Joggingerlebnis. Simon konnte ich auch motivieren 🙂

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imagePanama Stadt ist vorallem wegen dem Panamakanal bedeutungsvoll geworden. Für die damalige Zeit, eines der grössten Bauwunder der Welt. 40 Frachtschiffe pro Tag zahlen heute, damit sie durch Panama fahren dürfen. Rein auf der atlantischen Seite, raus bei Panama Stadt auf der pazifischen Seite des Landes. Heute haben alle grossen, internationalen Ketten, Firmen und Banken einen Sitz in Panama. Die Stadt scheint recht gut zu funktionieren. Das ist mein völlig subjektiver Eindruck. Trotzdem, irgendwie fehlt etwas. Ich war in Chicago, NewYork, SanFrancisco, LosAngeles und Detroit. Panama kommt irgendwie nicht an diese US-Metropolen heran. Schwierig zu sagen warum. Ein Stadtkonzept scheint mir zu fehlen. In Amerika lebts irgendwie mehr. Es fehlt eine Bahnhofstrasse. Eine belebter Treffpunkt, wo man die Stadt irgendwie fühlt. Das ultimative Grossstadtgefühl hat mir gefehlt. Überraschend war die Altstadt. Herausgeputzte Spanische Kolonialbauten direkt am Meer. Das war speziell weil ich das von Panama Stadt nicht erwartet habe. Sooo der Wahnsinn war es aber auch wieder nicht. Habe schon einige, viel schönere Altstädte gesehen. Aber: Innerhalb von zwei Wochen, von Nicaragua, dem ärmsten Land Zentralamerikas, runter nach Panama City, in eine völlig komplementäre Welt, das ist eindrücklich.

Die fast zwei Monate Zentralamerika kommen zu einem Ende. Drei Wochen Guatemala, drei Wochen Nicaragua und je eine Woche Costa Rica und Panama. Diesen beiden Ländern konnte ich aus Zeitgründen nicht gerecht werden. Ich werde zurückkommen! Irgendwann.

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Jetzt geht’s aber für uns weiter. Ein grosses Abenteuer steht an. Mit einem grossen Katamaran von Panama rüber nach Kolumbien. Ich freue mich wie ein kleines Kind darauf!!!

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